Identity – Identität, USA 2003, Laufzeit: 90 Minuten, FSK 16
Regie: James Mangold
Mit: John Cusack, Ray Liotta, Amanda Peet, Alfred Molina, Clea DuVall, John C. McGinley, Jake Busey, Rebecca De Monray uvw.
Music: Alan Silvestri
Kurzinhalt:
Ein Sturm zwingt eine Gruppe von zehn Fremden sich in einem Motel einzuquartieren. Ein Ehepaar mit Kind, eine Schauspielerin mit ihrem Chauffeur, ein junges Pärchen, eine Anhalterin und ein Polizist samt Gefangenem, dazu kommt noch der undurchsichtige Verwalter. Als dann auch noch einer nach dem anderen auf merkwürdigste Art und Weise aus dem Leben scheidet und bei jeder Leiche ein Zimmerschlüssel gefunden wird, beginnt ein Verwirrspiel aus Paranoia und Misstrauen. Gelingt es der Gruppe noch rechtzeitig hinter das düstere Geheimnis zu kommen und ihre Gemeinsamkeit zu finden?
Kritik:
(mit leichten Spoilern)
Was uns James Mangold hier zeigt scheint auf den ersten Blick nur wieder einmal ein weiterer Vertreter des „Einer-nach-dem-anderen-Opfer“-Genres zu sein. Erst der zweite Blick offenbart das wahre Potential des Films, nämlich einer der innovativsten Mystery-Thriller des Kinojahres 2003 zu sein.
Wir haben spannende Bilder, das richtige Verhältnis von klassischen Schockeffekten und einer undurchschaubaren Story, die den Zuschauer bis in das grandiose Finish nicht mehr loslässt.
Dabei unterstützt den Regisseur eine hervorragende Besetzung. John Cusack, als cooler, aber ausgebrannter Ex-Cop, der jetzt Hollywoodsternchen chauffiert, Ray Liotta als undurchsichtiger Cop, der die ein oder andere Überraschung im Ärmel hat, Jake Busey mal wieder klassisch als Massenmörder (wir erinnern uns an die Gruselkomödie „The Frighteners“), Amanda Peet als Sympathieträgerin und Clea Duvall als hysterische Scream-Queen. Aber auch die anderen Darsteller sind Top.
Ein wenig mag der Film von seiner Struktur her an „The Sixth Sense“ erinnern, denn die vielen Handlungselemente und Puzzlestücke ergeben erst zum Schluss einen Sinn, dennoch hat der Film genug Tempo, um den Betrachter bis zur letzten Minute zu fesseln. Und ein zweites Mal anschauen, lässt den Betrachter viele weitere kleine Details sehen.
James Mangold war bisher durch die romantische Komödie „Kate & Leopold“, dass Entziehungsdrama „Girls Interrupted“ („Durchgenallt“) und den Stallone-Polizei-Thriller „Copland“ bekannt. Hier beweist er, dass er – sehr vielseitig – auch im Genre Mystery-Thriller zuhause ist. Geschickt spielt er auch noch mit Motiven anderer Genre-Vertreter, z.B. erinnert einen das Motel schon ein wenig an Bates-Motel in „Psycho“.
Fazit: Nachdem ich in diesem Film eher zufällig gelandet bin und am Anfang etwas skeptisch war, muss ich eingestehen, dass mich der Film vollständig überzeugt hat. Jeder Thriller- und Mystery-Fan wird hier seine wahre Freude haben und endlich mal wieder etwas neues zu sehen bekommen, denn mit diesem Filmende rechnet wirklich keiner!
Wer das Fantasy Filmfest verpasst hat, bekommt Ende September seine Chance diesem Film einen Besuch abzustatten, dann läuft er hier in deutscher Synchro in den Kinos an. [Anm.: Das Fantasy Filmfest ist vom 6.8. bis 13.8.2003 in Frankfurt und Köln, vom 13.8. bis 20.8.2003 in Berlin und Hamburg]
Credits:
Text & Produktion: Falk T. Puschmann
Music & Soundbites: Pressekit, Copyright 2003 Buena Vista International
Produktion 2003 für SF-Radio, Audio 51
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